ASSAD KÜNDIGT MASSENMORD AN „Raus aus Aleppo oder ihr werdet vernichtet“
o klar hat sich Diktator Assads Armee noch nie zum Massenmord in Aleppo geäußert.
Ermutigt durch das Nichtstun des Westens, trotz der Vertreibung von Zehntausenden Zivilisten in Aleppo, warf das Assad-Regime nun Flugblätter über dem von Rebellen gehaltenen Osten Aleppos ab, die nicht eindeutiger sein könnten.
„Wenn ihr diese Gebiete nicht schnell verlasst, werdet ihr vernichtet“, so die Ankündigung des bevorstehenden Massakers.
Die Übersetzung des Assad-Schand-Blatts

LEST DAS UND GEBT ES WEITER
Das ist eure letzte Hoffnung … Rettet euch selbst.
Wenn ihr diese Gebiete nicht schnell verlasst, werdet ihr vernichtet.
Wir haben euch Wege offen gelassen, damit ihr gehen könnt. Entscheidet euch schnell … rettet euch.
Ihr wisst, dass euch alle im Stich gelassen haben, damit ihr eurem Untergang begegnet und sie haben euch keine Hilfe angeboten.
Alarmierend: Das Blatt macht keinen Unterschied zwischen Frauen, Kindern und Rebellenkämpfern.
Jeder Einwohner wird aufgefordert, sofort zu verschwinden oder durch die Flugzeuge Assads und Putins, Granatenbeschuss oder die schiitischen Milizen aus dem Irak und dem Libanon ermordet zu werden.


Über Monate hatte Russland verbreitet, man wolle lediglich, dass die 200 bis 900 Terroristen der al-Qaida-nahen „Brigade der Eroberung Syriens“ den Ostteil der Stadt verlassen. In den letzten Wochen verlangte man dann, alle Rebellen müssten Aleppo verlassen, weil diese sich angeblich nicht von den Terroristen trennen wollten. Dazu richtete man „humanitäre Korridore“ ein. Bezeichnend: Fünf für Zivilisten und nur einen für „Terroristen“.
Jetzt werden Assad und Putin, gestärkt durch die Geländegewinne der letzten Tage, scheinbar ehrlich. Das Flugblatt, das Helikopter über Ost-Aleppo abwarfen, beweist: Es ging nie um „Terroristen“ oder Rebellen, sondern darum, alle Assad-Gegner und ihre Familien zu vertreiben oder zu töten und Aleppo vollständig unter Kontrolle des Regimes zu bringen.

Die beiden Armeen setzten ihre Drohungen am Dienstag und Mittwoch auch gleich in die Tat um. Allein am Dienstag seien im noch von der Opposition kontrollierten Osten Aleppos mindestens 45 Zivilisten bei Streubombenangriffen und Artillerie-Bombardierungen getötet worden, so die Retter der „White Helmets“ von vor Ort. Am Mittwochvormittag seien 21 weitere Zivilisten beim Beschuss eines Flüchtlings-Tracks durch Assad-Artillerie getötet worden – 51 am ganzen Tag.
Bilder und Videos zeigten unfassbare Zerstörung und tote Männer, Frauen und Kinder, die auf den Straßen lagen. Ost-Aleppo hat kaum noch Nahrung und keine Krankenhäuser mehr, die verletzten Menschen sterben daher qualvoll.


„Alle haben euch im Stich gelassen“
Besonders bitter: Das jüngste Flugblatt verhöhnt die Eingekesselten und hält ihnen die Ignoranz des Auslands gegenüber ihrer verzweifelten Lage vor.
Wörtlich heißt es: „Ihr wisst, dass euch alle im Stich gelassen haben, damit ihr eurem Untergang begegnet und sie haben euch keine Hilfe angeboten.“
Dies entspricht der Realität. Weder der scheidende US-Präsident Barack Obama noch der im Januar ins Amt kommende Donald Trump haben sich für ein Eingreifen ausgesprochen. Deutschland verurteilt die Gewalt, will aber weiterhin auf eine diplomatische Lösung setzen – völlig illusorisch in Anbetracht des militärischen Sieges Assads und Putins.

70 000 nach Assad-Offensive in Aleppo auf der Flucht
Der Vormarsch Assads und seiner Verbündeter sowie massiver Luftangriffe auf von Rebellen kontrollierte Stadtviertel Aleppos haben Aktivsten zufolge fast 70 000 Menschen vertrieben.
Mehr als 30 000 von ihnen hätten in Gebieten unter Kontrolle kurdischer Einheiten Zuflucht gesucht, etwa 20 000 in Vierteln des Regimes, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Mehr als 15 000 Zivilisten seien zudem in andere Rebellenviertel geflohen, sagte der Leiter der Menschenrechtler Rami Abdel Rahman der Deutschen Presse-Agentur.

Mehr als 200 000 Menschen leben noch in den von Rebellen gehaltenen Vierteln der Stadt. Diese sehen sich der „Verschwindet oder sterbt“-Forderung des Regimes gegenüber.
Assad-Video: »Klaut ihnen die Waschmaschinen
Unterdessen ist ein Video aufgetaucht, dass die Vorwürfe oppositioneller Aktivisten und Retter der „White Helmets“ untermauert, Assads Truppen würden in den eroberten Vierteln Aleppos wüten und brandschatzen.
Es zeigt Soldaten des Regimes, offenbar nach der Einnahme mehrerer Rebellen-Viertel im Osten der Stadt. Ein Kommandant ruft gutgelaunt in den Bus hinein: „Gott ist groß, wir fahren nach Ost-Aleppo.“ Er fordert die Männer spöttisch dazu auf: „Nicht, dass jeder von euch zu beschäftigt damit ist, Sachen zu klauen.“ Alle im Bus lachen.
Dann ruft ein weiterer Soldat: „Ich fordere euch dazu auf, nehmt die Kabel von ihren Wänden, Gott wird es euch nicht verzeihen, wenn ihr die Kabel an den Wänden lasst. Und Gott wird es euch nicht verzeihen, wenn ihr die Waschmaschinen nur für euch selbst nehmt.“
Gemeint ist, dass die Soldaten den Brandschatz aus den Wohnungen der Vertriebenen untereinander aufteilen sollen, so dass jeder der Assad-Soldaten etwas abbekommt.