Baselbieter Randsteine sind Made in China

361
fresco

Für die Pflästerung ihrer schmucken Innenstadt ist den Stadtbaslern nur das Beste gut genug. Bis 2021 werden die Trottoirs für über 26 Millionen Franken mit feinstem Quarzsandstein aus Alpnach verschönert. Für den Obwaldner Lieferanten einer der grössten Aufträge der Firmengeschichte, der ihm über Jahre hinaus eine Grundauslastung garantiert.

Im Kanton Baselland, wo auch die Finanzen seit Jahren die Farbe des Kantonswappens tragen, ist einheimisches Gestein im Strassenbau ein unerschwinglicher Luxus. Wie ein Vorstoss der Grünen Florence Brenzikofer am Donnerstag zutage brachte, beschaffen die Baselbieter ihre Randsteine aus China. Das Beschaffungsgesetz macht es möglich. Ausländische Anbieter dürfen darin nicht diskriminiert werden, und in Liestal zählt vor allem der Preis.

Heimischer Steinreichtum und blinde Passagiere

midle

Wir haben wunderschönen Granit aus dem Simplon-Gebiet, sagte Brenzikofer in der Debatte. Schützenhilfe erhielt sie auch von der SVP, wie das «SRF Regionaljournal» berichtet. Unternehmer und Landrat Christoph Häring monierte die ungenutzten heimischen Ressourcen.

Die emotional geführte Debatte um fremde Randsteine, die auch ungebetenen Gästen wie dem asiatischen Laubholzbockkäfer Tür und Tor öffneten, bleibt aber ohne Folgen. Das Beschaffungsgesetz wird nicht geändert. Die Baselbieter Regierung darf auch ihre Kantonsstrassen mit chinesischem Gestein schmücken.

(lha)

Comments