Dubioser Autovermieter aus U-Haft entlassen

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Ein Bülacher Autovermieter wurde wegen des Verdachts auf Betrug und weitere Delikte gut vier Monate in U-Haft gesetzt. Nun ist er wieder auf freiem Fuss.

 

Auf der Homepage warb er mit Schnäppchenpreisen, im Kleingedruckten stecken aber lauter versteckte Kosten. Viele Kunden fielen auf den Lieferwagen-Vermieter in Bülach herein. Er stellte danach horrende Rechnungen aus, berechnete Leistungen, die für die Opfer nicht ersichtlich waren. Daraufhin meldeten sich immer mehr Opfer bei der Polizei.

Die Staatsanwalt durchsuchte Anfang Mai die Wohn- und Büroräume des dubiosen Autovermieters und seiner Geschäftspartnerin. Wegen Verdachts auf Betrug und weitere Delikte setzte die Staatsanwaltschaft den Betreiber der Firma in U-Haft. Mittlerweile geht die Staatsanwaltschaft nicht mehr von Betrug aus, sondern führt eine Untersuchung wegen unlauterem Wettbewerb.

50’000 Franken sichergestellt

Der Beschuldigte soll Lieferwagen zu Lockvogelpreisen vermietet und dann horrend hohe, versteckte Nebengebühren verrechnet und die gesamte Kaution einbehalten haben. Der 34-jährige Deutsche verhalte sich kooperativ, wie Staatsanwalt Andreas Wicky am Montag Berichte der Zürcher Regionalzeitungen vom Samstag bestätigte.

Die Staatsanwaltschaft hat auf einem Konto in Österreich rund 50’000 Franken sichergestellt. Das Geld reicht aus, um die Geschädigten zu bezahlen und auch einen Grossteil der Verfahrenskosten zu decken. Zurzeit wird ein Entschädigungsmodus ausgearbeitet. Anhand von sichergestellten Mietverträgen konnten rund 240 mutmassliche Geschädigte identifiziert werden.

Gewerbsmässiger Betrug?

Der Vorwurf, der Beschuldigte habe die Mietverträge zum Nachteil seiner Kunden nachträglich abgeändert, erhärtete sich nicht. Weil sich der Autovermieter auf seiner Homepage als «Testsieger» ausgab, obwohl er nie an einem Vergleichstest teilgenommen hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen gewerbsmässigem Betrug.

Unlauter sind nach Auffassung der Staatsanwaltschaft auch die, auf der Rückseite der Mietverträge im Kleingedruckten versteckten, Zuschläge. Die Ermittlungen ins Rollen gebracht hatten neben Anzeigen von Geschädigten ein Bericht der Sendung «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens SRF sowie Artikel der Lokalpresse.

(qll/sda)

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