Ex-Swisscoy-Soldat lebte von gefälschten Papieren

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Das Urner Landgericht hat einen 28-Jährigen wegen Urkundenfälschung und Betrugs verurteilt. Dieser hatte sich mehr als 100’000 Franken erschlichen.

Ein ehemaliger Swisscoy-Soldat der Schweizer Armee hat während dreier Jahren mit gefälschten EO-Formularen seinen Verdienst um monatlich 4000 Franken aufgebessert. Nun verurteilte das Urner Landgericht den 28-Jährigen zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse.

Das Gericht befand den ehemaligen Soldaten der Urkundenfälschung und des gewerbsmässigen Betrugs für schuldig. Es verurteilte den einst in Uri wohnhaften Mann zu einer bedingte Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu 150 Franken und zu einer Busse von 1000 Franken. Zudem muss er die Verfahrenskosten von 11’400 Franken übernehmen.

Das Landgericht Uri bestätigte am Dienstag auf Anfrage Informationen der «Urner Zeitung». Der Einzelrichterspruch von der Verhandlung vom vergangenen Dienstag ist noch nicht rechtskräftig.

Original-Dokument kopiert

Laut Staatsanwaltschaft reichte der Mann zwischen September 2009 und Mai 2012 35 Formulare der Erwerbsersatzordnung (EO) ein. Dafür habe er ein Original-Dokument mit der Unterschrift eines Fouriers selber kopiert und als Blanko-Vorlage genutzt. Insgesamt erhielt der junge Mann total 120’000 Franken von der Ausgleichskasse überwiesen.

Aufgeflogen war der Schwindel, nachdem einem Mitarbeiter der Ausgleichskasse ins Auge stach, dass die Formulare immer vom selben Fourier unterschrieben waren. Eine Überprüfung zeigte, dass die angegebenen und geleisteten Diensttage nicht übereinstimmten.

Der ehemalige Soldat der Schutztruppe Swisscoy im Kosovo hatte einen Freispruch verlangt. Er gab an, er habe die Formulare weder selbst ausgefüllt noch abgeschickt. Die Formulare müsse eine Drittperson eingereicht haben. Das Geld der Ausgleichskasse sei somit irrtümlich auf seinem Konto gelandet.

(kko/sda)

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