Ihr Vater warf sie aus dem Fenster: Kinder leben in panischer Angst

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Der Angeklagte Hassan Z. kniet am 20.09.2016 in einem Gerichtssaal im Landgericht in Bonn (Nordrhein-Westfalen) vor dem Prozessauftakt aus Protest auf dem Boden.
Hassan Z. hat zugegeben, seine Kinder aus dem Fenster einer Flüchtlingsunterkunft geworfen zu haben.© dpa, Henning Kaiser, hka

Die Familie hat die Drohungen nicht ernst genommen

Im Februar hat er seine Kinder vermutlich in Mordabsicht aus dem Fenster geworfen. Deshalb steht ein syrischer Flüchtling in Bonn vor Gericht. Jetzt haben erstmals seine Kinder per Video ausgesagt.

Der sechsjährige Sohn berichtet davon, dass der der 36-jährige Angeklagte die Mutter in der Vergangenheit mehrfach geschlagen habe. Deshalb mögen die Kinder ihren Vater nach eigenen Angaben nicht. Sie scheinen sehr große Angst vor ihm zu haben. Die Dolmetscherin übersetzte den Jungen mit den Worten: “Wenn er jetzt nach Hause kommt, wird er uns abschlachten.”

Das Kind erinnert sich sehr genau an den Vorfall und sagt, sein Vater habe ihn auf die Fensterbank gestellt und gesagt, er solle keine Angst haben. Dann hat er ihn hinuntergestoßen. Das hat der Sechsjährige nicht für möglich gehalten, selbst als er bereits auf der Fensterbank stand.

Die vorherigen Drohungen des Syrers, dass er die Kinder verkaufen oder aus dem Fenster werfen werde, hat der Junge nicht ernst genommen. Auch die Mutter hat die Drohungen ihres Mannes für einen Scherz gehalten.

Der mutmaßliche Täter hat bereits gestanden, seine drei Kinder aus dem Fenster einer Flüchtlingsunterkunft in Lohmar geworfen zu haben. Der Sohn wurde schwer, die ältere Tochter schwer verletzt. Allen Geschwistern geht es inzwischen besser.

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