Mammut-Stosszahn in Kiesgrube gefunden

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Während Tausenden von Jahren lag er unter mehreren Metern Gestein begraben, nun ist der Mammut-Stosszahn wieder an der Oberfläche – dank Andy Wirz. Der Traxführer fand ihn am Dienstagmorgen während der Arbeit in der Härkinger Grube – drei Meter unter dem Waldboden. «Ich habe vom Bagger aus nur die obere Rundung des Stosszahns gesehen und dachte, von der Struktur her kann das kein Stein sein», schildert der Traxführer gegenüber dem «Oltner Tagblatt».

Wirz brachte das Fundstück zu seinem Chef ins Büro. «Ich habe ihn dann darauf aufmerksam gemacht, dass da wohl noch ein Stück mehr rumliegt, die Abbruchstelle sah noch ganz neu aus», erinnert sich Rolf Wyss. Tatsächlich befand sich auch der vordere Teil in der Kiesgrube. Damit der Zahn nicht spröde wird oder gar zerbirst, wickelten Wirz und Wyss ihn in nasse Tücher. Die beiden informierten Peter Flückiger, der Leiter des Naturmuseums Olten. Dieser ist über den Fund begeistert.

Nicht erster prähistorischer Fund in Kiesgrube

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Der gesamte Stosszahn ist insgesamt 1,12 Meter lang und gut acht Kilo schwer. An der dicksten Stelle hat er einen Radius von 9,5 Zentimeter. Das genaue Alter hingegen ist noch unklar. Vor zwei Jahren fand Wirz allerdings in derselben Schotterschicht den Oberarmknochen eines Wollnashorns, das mittels Radiokarbondatierung auf 20’000 Jahre alt geschätzt wurde. In etwa einer Woche soll auch der Stosszahn untersucht werden, die Resultate dürften sich wohl decken.

Nun wird der Sensationsfund mit einer Schnur umwickelt und während den nächsten ein, zwei Monaten langsam getrocknet. Dies ist wichtig, damit sich keine Spalten bilden. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, werden die beiden Einzelstücke zusammengeleimt und speziell behandelt, damit der Zahn die nächsten Jahre gut übersteht.

Eigentum des Kantons Solothurn

Der Stosszahn wird nach der Konservierung im Naturmuseum Olten ausgestellt. Rechtlich gehört er aber dem Kanton, wie alle gefundenen Fossilien und Mineralien mit wissenschaftlichem Wert, die nicht durch natürliche Verwitterung zutage treten und ohne Werkzeuge aufgelesen werden können.

Der Mammutzahn ist nicht Wirz’ erster prähistorischer Fund: Er fand bereits den Wollnashornknochen und einen Schienbeinknochen eines Kleinpferdchens. Die verdreckten Stücke findet der geschulte Traxführer sofort: «Ich bin jetzt 17 Jahre hier, spezielles Gestein und auch Fremdkörper erkenne ich auch aus dem Bagger problemlos.»

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