So viel Bussgeld müssen Sie 2019 bezahlen
Die Stadtzürcher Regierung rechnet mit 152 Franken Bussgeld pro Kopf, jene des Kanton Solothurns mit 6 Franken. Solche Budget-Erwartungen sind nicht ganz unumstritten.
Durchschnittlich 152 Franken Busse pro Kopf sollen die Stadtzürcher im kommenden Jahr zahlen müssen. Das zeigen Recherchen der Zeitung «Schweiz am Wochenende». Insgesamt rechnen die Regierungen der Deutschschweizer Städte und Kantone für 2019 mit Bussgeldeinnahmen von über eine Viertelmilliarde Franken. Das sind pro Kopf rund 45 Franken Busse, die die Schweizer zahlen müssten.
Auf Rang 2 des Rankings (siehe Box), direkt hinter der Stadt Zürich, findet sich neu die Stadt Baden AG. Deren Regierung rechnet für das kommende Jahr mit Bussgeldeinnahmen von insgesamt 4’620’500 Franken. Durchschnittlich sind das 113 Franken Bussgeld pro Bürger. Der Betrag fällt fast doppelt so hoch aus als jener, der für 2018 kalkuliert worden war. Grund für den Anstieg sei die erste fix installierte Radaranlage im ganzen Kanton, so die Wochenzeitung. Insgesamt blieben die erwarteten Einnahmen ungefähr auf demselben Niveau wie 2018.
Am wenigsten Bussgeld pro Kopf erwartet der Kanton Solothurn mit durchschnittlich 6 Franken. Zum Vergleich: Die Kantonspolizei Uri soll 2019 107 Franken Bussgeld pro Kopf einnehmen, das sind über 100 Franken Differenz. Die Bussgeld-Höhe, mit der eine Regierung im kommenden Jahr rechnet, hängt unter anderem von der Anzahl Verstösse im aktuellen Jahr ab. Einkalkuliert werden jegliche Formen von Gesetzesübertretungen.
Hier finden Sie eine Auswahl an erwarteten Busseinnahmen
Stadtpolizei Zürich: 152 Franken pro Kopf
Stadtpolizei Baden: 113 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Uri: 107 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Basel-Stadt: 79 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Schwyz: 44 Franken pro Kopf
Kantonspolizei St. Gallen: 43 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Bern: 39 Franken pro Kopf
Stadtpolizei Aarau: 30 Franken pro Kopf
Stadtpolizei Luzern: 19 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Zürich: 17 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Aargau: 7 Franken pro Kopf
Kantonspolizei Solothurn: 6 Franken pro Kopf
Gegenüber der «Schweiz am Wochenende» kritisiert die Präsidentin des Schweizer Polizistenverbandes (VSPB), Johanna Bundi Ryser, diese Budget-Erwartungen teilweise. Der Zweck von Bussen sei die erzieherische Wirkung im Falle von Fehlverhalten und nicht die Sanierung von Staatsfinanzen. Die meisten Polizisten würden sich von den Bussgelderwartungen aber nicht beeinflussen lassen, da die Anzahl ausgestellter Bussen für die Leistungsbeurteilung eines Polizisten nur noch selten wichtig sei.