Eskalation der Gewalt in Syrien: Emotionaler Ban Ki-Moon spricht von “Barbarei” und “Kriegsverbrechen”

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UN-Zoff um Syrien

Leid der Menschen nimmt kein Ende

So offen war ein Schlagabtausch im UN-Sicherheitsrat selten. Nach der erneuten Bombardierung der syrischen Stadt Aleppo sprach der für gewöhnlich zurückhaltende UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon von “Barbarei” und “Kriegsverbrechen”. Russland und der Westen werfen sich gegenseitig die Schuld für die Eskalation der Gewalt vor. Und das Leid der Menschen in der Stadt nimmt kein Ende.

United Nations Secretary-General Ban Ki-moon sits before Fortieth Annual Meeting of Ministers for Foreign Affairs of the Group of 77 ECOSOC at the 71st Session of the United Nations General Assembly in Manhattan, New York, U.S., September 23, 2016. R
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat klare Worte für die Eskalation der Gewalt in Syrien gefunden.© REUTERS, ANDREW KELLY, AK /XG

Sie sind die einzigen Helden, die dieser Krieg hat. Die sogenannten “Weißhelme”, Träger des alternativen Nobelpreises. Die Freiwilligen helfen dort, wo eigentlich niemand sein will, im zerbombten Aleppo. Allein am Wochenende flogen die syrische Armee und ihre Verbündeten rund 200 Luftangriffen auf die Stadt.

“Der Einsatz von bunkerbrechenden Bomben ist nichts anderes als Barbarei. Wir dürfen nicht vergessen, dass Krankenhäuser und Schulen wegen der Kämpfe nur noch im Keller arbeiten können”, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. “Diese Bomben sprengen nicht Bunker, sie vernichten Menschen, die nach dem letzten noch verbliebenen Zufluchtsort suchen.” Weiter stellte er klar: “Der systematische Einsatz von weitreichenden Waffen in dicht besiedelten Gebieten ist ein Kriegsverbrechen.”

Fehlende medizinischer Versorgung verringert Überlebenschancen

Nur Schuld will daran keiner sein. Die Russen als Verbündete des syrischen Assad-Regimes weisen weiter alle Schuld von sich und machen die USA für den Bruch der Waffenruhe verantwortlich.

Allein am Sonntag sollen 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Und auch viele Verletzte werden wegen fehlender medizinischer Versorgung wohl nicht überleben.

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