Prozessauftakt um vermeintlichen Ehrenmord: Schwangere Schwester erstochen – Bruder gesteht vor Gericht
Erstochen, weil sie sich von ihrem Ehemann trennen wollte
Nach einer blutigen Familientragödie in Hanau hat ein Syrer gestanden, seine schwangere Schwester aus vermeintlich verletzter Familienehre erstochen zu haben. Der wegen Totschlags angeklagte 22-Jährige räumte die Tat am Donnerstag zum Prozessauftakt am Landgericht Hanau ein.
In einer Stellungnahme seines Anwalts teilte er mit, ihm seien bei dem Streit in der Wohnung seiner Schwester und ihres Ehemanns die Sicherungen durchgeknallt. An Einzelheiten könne er sich aber wegen eines Blackouts nicht erinnern. Dem 30-jährigen Opfer hatte der Ehemann zuvor vorgehalten, eine Liebesbeziehung mit einem in Ägypten wohnenden Mann gepflegt zu haben. Ihm soll sie auch Dutzende Sexvideos von sich geschickt haben.
Über all dies kam es am 7. Januar zum Eklat in der gemeinsamen Wohnung des Paares. Der 22-Jährige und sein älterer Bruder prügelten deswegen auf das Opfer und ihren Gatten ein. Der Ehemann, der sich von der 30-Jährigen trennen wollte, wurde dabei verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.