«Es ist möglich, dass Hillary Clinton vergiftet wurde»


Bennet Omalu, ein renommierter US-Gerichtsmediziner, spekuliert über den Schwächeanfall der Demokratin. «Absurde Verschwörung», schlägt es ihm von Medien entgegen.
War es wirklich ein Schwächeanfall? Hillary Clinton musste die Gedenkfeier in New York vorzeitig verlassen. (Video: Tamedia)
Der Neuropathologe und Gerichtsmediziner Bennet Omalu ist bekannt für seine Entdeckung der Hirnfunktionsstörung Chronic Traumatic Encephalopathy (CTE) bei einer Vielzahl von ehemaligen American-Football-Profis. Damit löste er trotz grosser Widerstände eine Reihe von Regeländerungen bei der NFL aus, der erfolgreichsten Sportliga der Welt. Jetzt sorgt Omalu wieder für Schlagzeilen: dieses Mal, weil er sich in das US-Präsidentschaftsrennen einmischt.
I must advice the Clinton campaign to perform toxicologic analysis of Ms. Clinton’s blood. It is possible she is being poisoned.
«Es ist möglich, dass Hillary Clinton vergiftet wurde», schrieb Omalu auf Twitter. Die Präsidentschaftskandidatin erlitt am Sonntag bei einer Gedenkfeier für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York einen Schwächeanfall. Laut ihren Beratern war eine Lungenentzündung schuld. Omalu aber riet dem Kampagnenteam, eine toxikologische Analyse von Clintons Blut vornehmen zu lassen.
«Ich traue Mr Putin
und Mr Trump nicht.»Bennet OmaluDer bekannte Neuropathologe traut dem Gegenkandidaten Donald Trump oder dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu, eine Vergiftung Clintons in Auftrag gegeben zu haben. «Bei diesen beiden ist alles möglich», schrieb Omalu.
Trump hat in der Öffentlichkeit schon mehrmals seine Bewunderung für Putin kundgetan und damit bei seinen Gegnern Verschwörungstheorien beflügelt. Dementsprechend gross war das Echo auf Omalus Äusserungen. In den sozialen Medien verstärkten sie die Debatte über die Gesundheit Clintons, die nach ihrem Schwächeanfall erneut entbrannte. Viele Medien nennen Omalu denn nun auch einen Verschwörungstheoretiker. Der Bericht in der «Washington Post» über Omalus Spekulation hat 1400 Leserkommentare.
«Omalu hat keine Beweise.»CNN
Mit seinem Verdacht reihe er sich in «eine lange Liste von Spekulanten ein, die Theorien über Clintons Gesundheit verbreiten», schreibt die «Los Angeles Times». Der Neuropathologe – eigentlich eine glaubwürdige Quelle – habe keine Beweise und Clinton nie selbst untersucht, kritisiert auch CNN. Zudem weise nichts in Clintons ärztlichem Gutachten auf eine Vergiftung hin. Für den Nachrichtensender gehört Omalus Theorie deshalb zu den «absurden Verschwörungen», die derzeit über dieses Thema kursieren.
Neben einer möglichen Vergiftung wird unter anderem auch darüber spekuliert, ob sich Hillary Clinton von einer Doppelgängerin vertreten lasse.