Offensive auf IS-Hochburg Mossul hat begonnen

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Antonia Rados über die Rückeroberung Mossuls

Mossul steht seit Juni 2014 unter Kontrolle des IS

Die lange erwartete Militäroffensive zur Befreiung der IS-Hochburg Mossul im Irak hat begonnen. Das sagte der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi in der Nacht zum Montag im Fernsehen, wie die irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria berichtete. Der Regierungschef rief die Einwohner der Stadt auf, mit den irakischen Streitkräften zu kooperieren. Angeführt wird die Offensive demnach von der Armee und der Polizei des Landes. Mossul ist die letzte Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak.

Mossul ist die letzte Hochburg der Terrormiliz

Die Millionenstadt steht seit Juni 2014 unter Kontrolle der Extremisten. Sollte die Stadt befreit werden, wäre der IS im Irak militärisch weitestgehend besiegt. Im Nachbarland Syrien beherrscht die sunnitische Terrormiliz allerdings noch immer große Gebiete. Kräfte der irakischen Armee und der Polizei hatten in den vergangenen Wochen und Tagen im Umland von Mossul Stellung bezogen. Unterstützt werden sie bei der Offensive von kurdischen Peschmerga-Kämpfern, die allerdings nicht in die Stadt eindringen sollen. Auch lokale sunnitische Milizen sollen an dem Angriff beteiligt werden.

Die von den USA geführte internationale Koalition fliegt Luftangriffe gegen den IS. In Mossul sollen sich noch rund 4.000 IS-Kämpfer befinden. Umstritten ist jedoch der Einsatz schiitischer Milizen. Diese hatten angekündigt, sich an der Offensive beteiligen zu wollen. Die Sunniten lehnen das jedoch ab, weil sie befürchten, dass die schiitischen Milizen ihren Einfluss im Land noch weiter ausbauen könnten. Mossul ist die wichtigste sunnitische Stadt im Irak. Viele Sunniten fühlen sich von der Mehrheit der Schiiten im Land diskriminiert.

Eroberung Mossuls: Größte Militäraktion im Irak seit 2003
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